La Cenerentola

cenerentolaDa die Oper bald in ihre wohlverdiente Sommerpause geht habe ich gestern spontan die vorerst letzte Chance genutzt, die sehr gut besprochene Inszenierung von Rossinis La Cenerentola anzuschauen.
„Das soll angeblich so albern sein – ich find’s bezaubernd“ urteilte meine Sitznachbarin über die Regieeinfälle, ohne sich der Doppelbedeutung dieser Aussage wohl bewusst zu sein, spielt doch der Zauberer eine nicht unwesentliche Rolle in der Inszenierung. Schon während der Ouvertüre versucht er, ein über die Bühne hoppelndes weißes Kaninchen zurück in seinen Zylinder zu befördern, später lässt er dann Betten fliegen und Menschen erstarren, er versucht eher erfolglos, das Ensemble in Kaninchen zu verzaubern und sogar den Beifall des Publikums zu beenden; und natürlich verwandelt er Aschenputtel in die wunderschöne Frau, in die sich der Prinz verliebt.
Die Inszenierung betont also sehr das Märchenhafte der Geschichte, und das recht erfolgreich. Es wird chargiert, karikiert,  ironisiert und das Buffeske der Oper ausgespielt. Dem vorzüglichen Orchester und den guten Sängerinnen und Sängern ist jedoch zu verdanken, das die Inszenierung – wenn auch hier und da vielleicht tatsächlich etwas albern – nie ins Lächerliche abrutscht und auch die tragischen Momente angemessen berücksichtigt, handelt es sich schließlich um eine Opera semiseria.

Wieder einmal eine sehens- und hörenswerte Inszenierung in der Staatsoper Hannover und ein schöner Abschluss der Saison!

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