Als ich vor ca. dreißig Jahren das letzte mal eine Leistenhernien-OP hatte, wurde ich noch aufgeschnitten, der Bruch wurde genäht, die Wunde geklammert, und ich lag mit einer Wunddrainage eine Woche im Krankenhaus.
Heutzutage ist die Technik da viel weiter. Ich habe eine TEP bekommen, eine total extraperitoneale Hernioplastik. Klingt gut und ist auch viel angenehmer. Nach nur einer Nacht im Krankenhaus kann man schon wieder nach Hause und die Leiste ist direkt voll belastbar.
Hatte man mir vorher gesagt, und theoretisch ist das auch so, nur vergisst man dabei vor lauter Begeisterung über die moderne Medizintechnik gerne, dass trotz alledem in meinen Gedärmen herumgestochert wurde (wer es genau wissen will kann hier gucken) und diese dann logischerweise noch einige Tage ziemlich weh tun – ungefähr wie eine Mischung aus Muskelkater, Seitenstechen und Tritt in die Weichteile. So musste ich die letzten schönen Tage überwiegend in der Horiozontalen verbringen und konnte sie nicht wirklich nutzen – außer, um Filme zu gucken, die ich schon lange sehen wollte, meinen Bücherstapel abzuarbeiten, im Netz zu surfen, lange zu schlafen und mich in Zeitlupe durch die Wohnung zu bewegen. Wenigstens haben nette Freunde, die um die Ecke wohnen, mir gerstern abend ihren bequemsten Fernsehsessel zur Verfügung gestellt und mich bedient, so dass ich das Entscheidungsspiel gegen Ghana nicht ganz alleine gucken musste.
Aber ich bin froh, wenn (und gespannt, wann) ich endlich wieder normal laufen kann…
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