„Hannover Goes Fashion“ heißt ein aktuelles Ausstellungsprojekt, dass zurzeit zehn örtliche Museen, Ausstellungshäuser und Kulturinstitutionen veranstalten. Eine gute Gelegnheit, gleichzeitig ein wenig die Museumslandschaft kennenzulernen!
Gestartet bin ich gestern mit der Ausstellung „Begehrte Männer – Dresscodes, die die Welt bedeuten“ im Landesmuseum, die recht interessant klang. Das Ergebnis fand ich allerdings eher enttäuschend: ein paar Kleiderpuppen vor ein paar eher wahllose Gemälde zu stellen, um zu demonstrieren was man zu welchem Anlass trägt, fand ich dann doch ein wenig mager. Von einem Museum erwarte ich schon einen etwas kritischeren Ansatz und mehr Aha-Effekte. Aber vielleicht habe ich mich auch bereits zu viel mit dem Thema beschäftigt, konnte ich doch letztens sogar eine Schneidermeisterin damit verblüffen, dass mir der Begriff „Pattentaschen “ geläufig ist.
Insgesamt wirkte die Ausstellung eher so, als habe man sich am Projekt beteiligen wollen, hatte so recht aber keine Idee wie, und ein Museumsmitarbeiter kannte dann jemand bei einem großen Herrenausstatter , und so hat man dann was zusammengeschustert. Die Anzüge sind zwar äußerst sehenswert, aber dafür kann man auch in der Ernst-August-Stadt einen Schaufensterbummel machen.
Sehenswert und den Eintritt wert ist allerdings das Landesmuseum an sich: ein sehr schöner, riesiger Bau, in dem nicht nur eine äußerst umfangreiche Gemäldegalerie untergebracht ist, für deren intensiven Besuch man mehrere Tage, wenn nicht Wochen bräuchte, sondern darüber hinaus noch ein Sammelsurium anderer Exponate zu Archäologie, Zoologie, Geologie, Völkerkunde und sogar ein Vivarium machen das Landesmuseum zu einer Wunderkammer barocken Ausmaßes. Irgendwie antiquiert, irgendwie provinziell, aber irgenwie auch sympathisch…