Der FBS wundert sich, dass es in den Blog „überraschend still“ sei zum Thema Streetview in Hannover, deshalb will ich mal meinen Senf dazugeben.
Vorab: ich fand Streetview immer schon super und die Hysterie um das Thema absolut peinlich. Wie faszinierend der Gedanke, virtuell durch alle Großstädte der Welt zu spazieren, Lieblingsplätze noch einmal zu besuchen, kommende Reiseziele vorab zu erforschen!
Wie lächerlich die Befürchtungen, die die Hysteriker vorab geäußert hatten: Datenschutz! Privatsphäre! Einbrecher, die Häuser ausspionieren!!!
Jetzt zeigt sich, dass das ganze viel harmloser ist, als viele dachten. Längst nicht alles Straßen sind zu finden, und die Bilder sind ca. 2 Jahre alt. Was mich aber ärgert: während man die virtuellen Rundgänge durch New York, London oder Paris genießen kann, stößt man in Hannover ständig auf verpixelte Gebäude, die das Vergnügen sehr zweifelhaft machen. Für mich ist StreetView Hannover (und womöglich anderer deutscher Städte, ich hab noch keine anderen angeschaut) damit so gut wie gestorben. Und für andere Nutzer, die sich gerne mal aus der Ferne die Stadt an der Leine angeschaut hätten, womöglich auch.
Ist ja nicht so, dass die Stadt ein Image-Problem hätte und die Werbung gebrauchen könnte…
Das einzig positive daran: in meinem Haus wohnen offensichtlich vernünftige Menschen, von denen keiner Widerspruch eingelegt hat, denn es ist unverpixelt! Was hätte Google eigentlich gemacht, wenn ich ansonsten Widerspruch gegen die Verpixelung eingelegt hätte? Was hätte schwerer gewogen – das (formaljuristich nicht existente) Recht eines Bewohners auf Datenschutz/Privatsphäre/Kleingeistigkeit, oder mein Recht auf informelle Selbstbestimmung/Öffentlichkeit/Gemeinfreiheit/Vernunft? Würde mich wirklich mal interessieren…