„Hannover ist das Gegenteil von Sommer. Wäre Hannover eine Jahreszeit, käme der November infrage. Hannover als Essen vorgestellt wäre eine Brühe, und müsste man Hannover mit einer Geste beschreiben, würde man gähnen.“
(Berliner Zeitung, 1. Juli 2003)
Hannovers Image sei positiver als gedacht, meldete die HAZ diese Woche. Nun wurde in diesem Blog ja schon in diversen Einträgen über Hannovers Image und die Wirklichkeit räsoniert. Obiges Zitat aus der BZ brachte mich aber darauf, dass die Stadt keinesfalls das Gegenteil von Sommer, sondern vielmehr eine Sommerstadt ist: sämtliche hiesigen Höhepunkte sind solche, die sich eigentlich nur bei gutem Wetter genießen lassen. Hannover im Sommer ist Maschsee- und Fährmansfest, Biergarten am Lister Turm, Strandleben an Leine und Ihme, Kleines Fest im Großen und Grillen im Georgengarten, Baden im Altwarmbüchener See oder den Ricklinger Teichen, Open-Air-Kino an der Gildebühne, Flohmarkt am Hohen Ufer, Musik in der Altstadt; Radfahren, Spazierengehen, Bummeln, Sonnen – alles durchaus attraktive Tätigkeiten, die sich hier vorbildlich verwirklichen lassen. Aber Herbst oder gar Winter in Hannover? Da fällt mir nicht viel ein: ein paar Museen besuchen (und schnell noch geklaute Bilder anschauen, bevor sie wieder weg sind), sich im gemütlichen Teestübchen am Ballhofplatz aufwärmen, vielleicht noch die Weihnachtsmärkte, und die Oper hat auch endlich wieder Spielzeit – aber ansonsten ist es hier schon rein wettertechnisch ab Oktober trüb, trist und traurig.
Und deswegen graut es mir jetzt schon wieder ein wenig vor den kommenden Monaten in Hannover, zumal ich aufgrund des viel zu kurzen Sommers mal wieder nicht alle der oben genannten Aktivitäten durchführen konnte.