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Horror

27. Mai 2009

Ich war ja noch nie ein großer Hörspiel-Fan,  sondern habe immer lieber die Originale (=Bücher) gelesen.  Deswegen wusste ich auch nicht, wie furchtbar schlecht John Sinclair-Hörspiele sind. Man kann sie nicht wirklich ernst nehmen – und genau das tut das Vollplaybacktheater auch nicht, sondern parodiert sie auf Teufel komm raus.
Beim Horror-Schloss im Spessart ist das durchaus wörtlich zu nehmen, taucht das Böse in diesem Stück doch tatsächlich höchstpersönlich auf der Bühne auf – neben Rotkäppchen, Freddy Krueger, den drei ???, einem bekannten transsylvanischen Transvestiten, Gevatter Tod und vielen anderen Gestalten, die im eigentlichen Hörspiel wohl eher nicht vorkommen. Auch wenn mir das letzte Stück der Truppe noch besser gefallen hat (vielleicht auch, weil ich diesmal nicht alle Anspielungen verstanden habe) – der Besuch des Vollplaybacktheaters hat sich wieder mal gelohnt!

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???

5. November 2008

Der gestrige Abend entwickelte sich erst nicht so vielversprechend: mein Kollege N. und ich waren extra früh losgefahren, um vor dem Besuch des Capitols noch schnell was zu essen. Leider stellte sich heraus, dass die Imbissdichte am Schwarzen Bären geringer ist als vermutet, so dass wir bis zur Limmer Straße laufen mussten. Als wir um zwanzig vor sieben wieder am Capitol ankamen (und dachten, wir wären viel zu früh, da erst ab sieben Einlass sein sollte),  schlängelte sich bereits eine übert hundert Meter lange Schlange vor dem Eingang.
Die Verwunderung über die hannöversche Disziplin und Vermutungen über das britische Erbe aus der Zeit der Personalunion waren verfrüht: kaum wurden die Eingangstüren geöffnet, verwandelte sich die Schlange binnen Sekunden in ein Menschenknäuel – wobei sich auch hier die Hannoveraner rücksichtsvoller zeigten als die karnevalskneipengestählten Kölner.
Im Capitol dann die nächste unangenehme Überraschung: Sitzplätze waren äußerst knapp und sämtlich belegt. Hatte sich das Schlangestehen also nicht mal gelohnt. Als Kollege N. dann auch noch zehn Minuten warten musste, bis er ein Bier bekam, war seine Stimmung ziemlich hin, und auch die dazugestoßenen übrigen Kollegen waren von zwei Stunden Dauerstehen nicht besonders begeistert.

Ich hatte schon etwas bereut,  zu einer Veranstaltung mitgegangen zu sein,  die mich eigentlich gar nicht besonders interessierte, als das Vollplaybacktheater begann und sich die Stinmmung abrupt hob. Meine (zugegebenermaßen sehr niedrigen) Erwartungen wurden haushoch übertroffen.
Die ohnehin schon sehr hanebüchene Story um die von Außerirdischen bedrohte Ranch wurde durch die Darstellung, die drumherin gebastelte Rahmenhandlung, Filmeinspielern, Tanzeinlagen und Schnipseln aus anderen Hörspielen oder Filmen vollends zum skurillen Parforceritt durch die Populär- und insbesondere SF-Kultur: neben echten Außerirdischen trat auch die Mannschaft der Enterprise TNG auf, die drei ??? verwandelten sich kurzerhand in TKKG, und der cholerische Ranchbesitzer wurde zum Großen Diktator, inklusive Tanz mit der Weltkugel . Die große Spielfreude, viele witzige Regieeinfälle und eine große Liebe zum Detail machten "Die drei ??? und die bedrohte Ranch" zu einem vergnüglichen Abend,  den auch die Darsteller als gelungenen Tourneeauftakt ansahen.