Ich arbeite in einer sehr konservativen Branche, und deshalb trägt man – zumindest in meiner Abteilung bzw. auf meiner Ebene – Anzug und Krawatte.
Manche Bekannte bemitleiden mich deswegen, aber ich habe damit kein Problem, im Gegenteil: ich trage gerne Anzüge, und abends kann ich mit der Arbeitskleidung gleichzeitig auch die Gedanken ans Büro ablegen und so den Arbeitstag symbolisch beenden.
Leider unterliegen viele Männer – auch in meiner Firma – dem Irrglauben, dass man mit einem Anzug automatisch gut gekleidet ist. Dem ist ganz und gar nicht so, gibt es doch einige Fallen, in die man dabei tappen kann! Das Schlimmste, was man im Büro leider viel zu häufig sieht, sind Motivkrawatten. Liebe Kollegen, falls ihr das hier lest: Motivkrawatten – egal ob mit Mickey-Mäusen, Uhren, Autos, 1001 Dalmatinern oder was auch immer – gehen gar nicht! Im Karneval vielleicht, beim Kegelausflug oder bei Familienfeiern – im Berufsleben jedoch sind Motivkrawatten ein absolutes No-go! (Außer vielleicht man heißt Werner Porsche und kann quasi seinen Namen als Motiv tragen…)
Warum schreibe ich das hier und was hat das mit Hannover zu tun? Nun, der grüne Bundestagsabgeordnete Sven-Christian Kindler aus Hannover weigert sich, im Bundestag als Schriftführer eine Krawatte zu tragen. Und mal ganz abgesehen von der Frage, ob man sich als Abgeordneter der Würde des Hauses entsprechend kleiden sollte – das Tragen einer Krawatte bedeutet eben nicht automatisch, dass man gut (oder „würdig“) gekleidet ist. Auch wenn ein CDU-Ossi das anders sieht.
Dass es noch schlimmere Krawatten gibt als solche mit Motiv konnte man übrigens unlängst im britischen Unterhaus sehen…