Ist schon witzig so kurz, bevor man Köln verlässt, noch bis dato unbekannte Locations kennenzulernen. Nachdem auf der Büroabschiedsfeier der Kollegin, die leider für längere Zeit nach Australien geht, vier Fässer Kölsch leergetrunken waren, zog man ein paar Straßen weiter in die Ringbar. Die kannte ich bislang zwar vom Namen, war aber noch nie drin gewesen und angenehm überrascht vom Ambiente (oben Bar, unten Club), dem Publikum und der Musik, die gar nicht so schlimm war wie befürchtet, nur leider etwas zu laut. Deshalb zogen nach einiger Zeit wir vier letzten Unverwüstlichen weiter in die Brasserie Bruegel, die mir wirklich noch nie aufgefallen war. Was aber auch nicht weiter schlimm ist: halb zwei Uhr nachts noch sechs Euro Eintritt für angebliche Livemusik, die auch nach einer Stunde nicht in Sicht war, dazu rammelvoll, eng und ein zwar buntgemischtes, aber irgendwie etwas seltsames (Ring-)Publikum – das war mir dann doch zuviel, zumal ich am nächsten Morgen leider früh raus musste…
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Gardenlounge
22. März 2009Ich bin ja prinzipiell für vieles zu haben, und gerade wenn man in eine neue Stadt zieht, sollte man neuen Dingen gegenüber aufgeschlossen sein. Deshalb sagte ich zu, als mein Alt-Hannoveraner Kollege mich gestern abend (zusammen mit einem anderen Neu-Hannoveraner Kollegen und seiner Freundin) zu sich zum Kochen einlud und anschließend mit uns in die Gardenlounge im Gartensaal des Neuen Rathauses gehen wollte. Die Homepage des Events hatte zwar gewisse Vorbehalte geweckt, aber was soll’s…
Die Vorbehalte bestätigten sich allerdings größtenteils: die Provinz macht auf Schicki-Micki, was sich nicht nur in gesalzenen Preisen (12 € Eintritt, 1,50 € Garderobe und 3,50 € für ein Beck’s), sondern auch im Drumherum (VIP-Cards, Security an jeder Ecke, Partyfotografen ohne Ende) und vor allem dem Styling des Publikums bemerkbar machte.
Na ja, die Musik war gar nicht so schlecht, die Location wirklich schön (wenn es nachts nur nicht so kalt gewesen wäre, hätte man wunderbar von der Terasse in den Maschpark schauen können), und so war der Abend alles in allem doch ganz nett.
Aber ob ich die frisch erworbene „one night membercard“ für eine Wiederholung am 30. April nutzen werde, wage ich dann doch zu bezweifeln…
Postkarnevalskrank
28. Februar 2009Husten, Schnupfen, Heiserkeit – der Karneval fordert nachträglich seinen Tribut! Dabei hab ich doch fleißig mitgeholfen, den Nubbel zu verbrennen…
Aber wenn ich mir mein Programm der letzten Tage so anschaue, ist es eigentlich kein Wunder, dass ich nicht das blühende Leben bin:
Mittwoch: Geburtstagskölsch beim Freund der besten Freundin
Donnerstag (Weiberfastnacht): Sartory, Päff; Kölsch
Freitag: Litho; Kölsch
Samstag: Palanta, Demmer; Kölsch
Sonntag: Stiefel, Boogaloo; Kölsch
Montag: Plausch mit der Untermieterin, wieder mit Kölsch
Dienstag: wieder Litho; Kölsch und Sekt um Mitternacht
Mittwoch: Abschiedskölsch im Früh am Dom
Donnerstag: Berichterstattung an die Kollegen; Beck’s
Freitag: Essen beim Italiener; Weißwein
Da ist es heute wirklich mal an der Zeit, eine Pause einzulegen. Muss ja nicht gleich so extrem werden wie bei meinem Kollegennachbarn, der vier Wochen abstinent bleiben will…
Kölle Krawall
23. Februar 2009Eine kurze Zwischenmeldung für alle Karnevals-Skeptiker gibt’s hier.
Der Congress tanzt
14. Februar 2009Zweimal hatte ich bereits Gelegenheit, den Kuppelsaal des HCC kennenzulernen – der Ball des Sports war die Dritte und bislang beeindruckendste.
Da meine Anfangsbegleiterin berufsbedingt am VIP-Tisch vor der Bühne Platz nehmen musste, ich aber nur über eine sogenannte „Flanierkarte“ ohne Tischplatz verfügte und die restlichen Begleiter erst später erschienen, tat ich also, was die Karte vorschrieb: Flanieren. Und so konnte ich das gesamte Ausmaß des Congress Centrums erforschen: in Kuppel- und Beethoven-, Blauem, Rotem und Rundem Saal, in Fluren und Foyers wurde – nach dem rund zweistündigen Unterhaltungsprogramm – Musik in sehr schönem, festlich herausgeputztem und lichttechnisch untermaltem Ambiente gespielt. Live und vom Band gab es Jazz, Swing, Blues, Electro, Disco, Pop – leider zwar kein Standard, so dass ich wider Erwarten keinen Walzer tanzen konnte, aber dennoch genug, um sich umgeben von festlich gekleideten Menschen bis in den späten Abend bzw. frühen morgen bestens zu amüsieren. Wiederholung nächstes Jahr keinesfalls ausgeschlossen!
Frohes Neues!
1. Januar 2009Zwar haben die Hannoveraner bekanntlich keinen Karneval (zumindest keinen, der diesen Namen verdient), sie versuchen aber redlich, dies durch andere Traditionen des geselligen Beisammenseins wettzumachen. Schützenfest und Fußball hatte ich ja bereits ausprobiert, gestern kam eine weitere dazu: mittäglicher Silvester-Umtrunk in der Altstadt.
Als mein Nachbarskollegenfreund D. mich mittags fragte, ob ich mit in die Altstadt käme, um ein paar Leute zu treffen, war ich davon ausgegangen, dass man sich in einer Kneipe trifft. Von wegen: die halbe Stadt trifft sich (meist nach einem Frühstück in der Martkhalle) in der Knochenhauerstraße zum Frühschoppen, die Kneipen haben Außengastronomie aufgebaut, da sie total überfüllt sind, die Straße wird mit Stimmungsmusik beschallt (wobei das berüchtigte Rote Pferd natürlich nicht fehlen durfte) es wird Sekt, Prosecco und Glühwein getrunken, man nimmt die Eiseskälte stoisch hin, und vor den Damentoiletten bilden sich lange Schlangen, so dass die Herrenklos mit in Beschlag genommen werden („Ich guck auch nicht hin! Und selbst wenn – da gibt’s nichts zu sehen, was ich nicht schon kenne…“ Darauf ich: „Von wegen!“).
Kurz: es herrschten mal wieder köln-karnevalske Zustände in der Stadt. Wenn ich nur nicht so kalte Füße gehabt hätte!
Vor dem abendlichen Raclette mit den Nachbarskollegenfreunden musste man da erst mal wieder etwas ausruhen. Zumal nach Essen und Mitternachtsböllern ganz üble Trinkspiele auf den Tisch kamen – danach wurde der hochgelobte Silvesterverkehr der üstra nicht mehr in Anspruch genommen.
Dafür geht es mir heute allerdings erstaunlich gut! Wobei das Gute an Neujahr ist, dass man nicht aufstehen muss, wenn man keine Lust hat…
Barhopping 1
16. November 2008Am Freitag habe ich mein neues Projekt in Angriff genommen: die Barszene dieser Stadt auszukundschaften.
Da in der aktuellen Prinz die 30 besten Bars vorgestellt wurden und ich schon in Köln öfter durch die Veedel zog (besonders gerne durch Ehrenfeld und das Belgische Viertel), bietet sich das in meiner neuen Heimat ebenfalls an.
Los ging’s – mal wieder – in Linden. Diesmal weniger weil ich das Viertel so gut finde, sondern eher, weil wir gegen Mitternacht einen Kollegen im Capitol treffen wollten. Vorher war Zeit für zwei Kneipen: zum einen das Centrum am Lindener Marktplatz, wo das Hannover-Spiel gezeigt wurde, weshalb es Bier für 96 Cent und pro Hannoveraner Tor einen Schnaps auf’s Haus gab. Wobei der Schnaps uns erst erreichte, nachdem Bochum für den Ausgleich gesorgt hatte, also mussten wir ihn eigentlich für die falsche Mannschaft leeren…
Ansonsten ist das Centrum eine nette Kneipe mit sehr netter Bedienung und Wohnzimmeratomosphäre, ein Folgebesuch ist nicht ausgeschlossen.
Danach war die Hamburger Botschaft an der Reihe, eine eigentlich ziemlich coole Spelunke mit Kiez-Charakter, Live-DJ und Astra-Bier, in der aber leider immer noch geraucht werden darf, was meinem Kollegen sehr zugute kam, mir aber die Tränen in die Augen trieb. Bevor ich nicht mehr atmen und gucken konnte, war es aber kurz vor zwölf und Zeit für die New Wave Night im Capitol. Ziemlich gute Musik wurde dort gespielt, zumindest für Thirtysomethings wie mich und den Alt-Hannoveraner Kollegen M. Kollege N. war nicht ganz so angetan, was wohl vor allem damit zusammenhängt, dass er Jahrgang ’82 ist und keine Jugenderinnerungen damit verbindet. Er überredete uns dann auch zu einem weiteren Lokalitätenwechsel: das Steintorviertel war wieder mal das Ziel, und im Rocker gab es dann gewohnt gute Musik zum Abfeiern, Abtanzen und Abstürzen bis in den frühen Morgen. Das Wetter war sogar gut genug, dass man auf der Straße rumstehen und so den ganzen Charme des Viertels genießen konnte.
Dass der folgende Samstag dann nur wenig Charme entfalten konnte und ein verlorener Tag war, ist wohl der Preis, den man in meinem Alter zahlen muss…
Glorious Night
29. Oktober 2008Was mich besonders beeindruckt hat im Urlaub ist dieser unheimlich schöne südliche Nachthimmel. Könnte ich mir stundelnag anschauen. Passend dazu fand ich eine sehr schöne Stelle in meiner Reiselektüre:
„It was a glorious night. The moon had sunk, and left the quiet earth alone with the stars. It seemed as if, in the silence and the hush, while we her children slept, they were talking with her, their sister – conversing of mighty mysteries in voices too vast and deep for childish human ears to catch the sound.
They awe us, these strange stars, so cold, so clear. We are as children whose small feet have strayed into some dim-lit temple of the god they have been taught to worship but know not; and, standing where the echoing dome spans the long vista of the shadowy light, glance up, half hoping, half afraid to see some awful vision hovering there.
And yet it seems so full of comfort and of strength, the night. In its great presence, our small sorrows creep away, ashamed. The day has been so full of fret and care, and our hearts have been so full of evil and of bitter thoughts, and the world has seemed so hard and wrong to us. Then Night, like some great loving mother, gently lays her hand upon our fevered head, and turns our little tear-stained faces up to hers, and smiles; and, though she does not speak, we know what she would say, and lay our hot flushed cheek against her bosom, and the pain is gone.
Sometimes, our pain is very deep and real, and we stand before her very silent, because there is no language for our pain, only a moan. Night’s heart is full of pity for us: she cannot ease our aching; she takes our hand in hers, and the little world grows very small and very far away beneath us, and, borne on her dark wings, we pass for a moment into a mightier Presence than her own, and in the wondrous light of that great Presence, all human life lies like a book before us, and we know that Pain and Sorrow are but the angels of God.“
So lonely
23. August 2008Irgendwie hatte der Tag so seine Macken: man freut sich auf den Morgenkaffee, und die restliche Milch ist schlecht; man will mit dem Fahrrad zum Einkaufen fahren, und das Rad ist platt; man will das dreckige Geschirr von der Party spülen, und der Geschirrspüler ist kaputt; man ist mal wieder am Wochenende in Hannover, aber keiner sonst: alle Kollegen sind im Urlaub oder in der Heimat, der schwule Namensvetter, mit dem man eigentlich Essen gehen wollte, ist mit einem jungen Mann verabredet, und da will man ja nicht stören, und die Bekannten vom Schützenfest waren gestern beim Fußball und haben danach zu heftig gefeiert (was gab’s da zu feiern?). Ich würde ja noch zu einer Party gehen, die sich interessant anhört, wenn sie nicht am anderen Ende der Stadt und das Wetter so bescheiden wäre – und ich nicht inzwischen eine ganze Flasche Rotwein geleert hätte…
So, und in dieser Situation fiel mir dann obiges Lied aus der Jugend ein!