Fritz Höger war einer der führenden Architekten des Backstein-Expressionismus. Neben dem hamburger Chile-Haus und dem hiesigen Anzeiger-Hochhaus entwarf er auch das sog. „Haus Günther“ am Stephansplatz in der Südstadt. Dort eröffnete vor Kurzem das Restaurant Högers 1910, dem wir gestern einen Besuch abstatteten.
(Zwischenbemerkung: Eigentlich wollten wir endlich mal australisch Essen gehen, weil das hochgelobte Restaurant gar nicht weit weg in Groß-Buchholz liegt. Und diesmal hatten wir auch daran gedacht, vorher zu reservieren – aber ausgerechnet am Samstag gab es eine geschlossene Gesellschaft. Schon das dritte mal innerhalb von wenigen Wochen, dass wir deswegen eine Location nicht besuchen konnten – entweder feiern die Hannoveraner viel auswärts, oder die Auswahl an geeigneten Lokalitäten ist begrenzt.)
Sowohl der Bau als auch das Interieur sind wirklich sehr schön und verbreiten gehobene Brauhausatmosphäre. (Insbesondere die Toiletten sind einen Besuch wert.) Die Bedienungen waren sehr freundlich und Aufmerksam, die Speisekarte zwar sehr übersichtlich, aber mit zivilen Preisen. Nur das Essen selbst war leider nicht überzeugend: die Pizza matschig, die Pasta wenig aromatisch, das Schnitzel teilweise verbrannt, die Pommes etwas versalzen. Wegen des Essens muss man das Högers also nicht unbedingt aufsuchen. Atmosphäre und Service machen ein Wiederkommen auf ein Bier (oder auch zum Billard spielen) aber wahrscheinlich – und außerdem wurden mit der Rechnung Feedback-Bögen verteilt, so dass sich die schlecht benotete Küche demnächst vielleicht noch bessert…