Samstag: nach nur fünf Stunden Schlaf mache ich mich früh morgens von Köln aus auf den Weg in’s Münsterland, um am Pflanzfest in der Heimat teilzunehmen, haben wir Kinder doch unserem Vater zum 70. Geburtstag einen Walnussbaum auf der örtlichen Jubelwiese geschenkt.
Es ist nasskalt und regnet in Strömen. Bürgermeister und Heimatvereinsvorsitzender halten ihre Reden kurz, die ca. drei Dutzend beschirmten Gäste drängen sich auf dem vorhandenen Stückchen befestigen Weges. Dann sollen die Besitzer ihre Bäume gießen (der Symbolik wegen, wie der Bürgermeister betont, nötig sei es ja bei dem Wetter wirklich nicht). Wir stapfen über die sumpfartige Wiese und begießen zunächst den falschen Baum; wir bemerken den Irrtum, aber der baumbesitzende Vater will nur noch weg, weil er sich Sorgen um seine Gesundheit macht. Wir verschmähen den vom Kiepenkerl angebotenen Schnaps, ignorieren das sonstige unter einem trockenen Dach dargebotene kulinarische Angebot und fahren nach nur zwanzig Minuten mit verschmutzen Schuhen wieder nach Hause.
Sonntag: ich verbringe den nachmittag größtenteils im Zug, um wieder nach Hannover zu kommen. Es ist strahlender Sonnenschein. Durch das Abteilfenster sehe ich Spaziergänger, Radfahrer, Rollerblader, wie sie den pünktlich zu Sommerzeit kommenden Frühlingstag für ihre Freizeitaktivitäten nutzen. Ein Tag wie gemacht für ein Pflanzfest.
Manchmal kann das Wetter wirklich verdammt ungerecht sein…
29. März 2009 um 17:12
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